Emotionale Zustände sind messbar
Wir investieren viel Zeit, Energie und Gedanken, um uns fit zu halten. Wir gehen ins Fitnesscenter und achten darauf, was wir essen. Wir messen sogar unsere Anstrengungen mit kleinen Geräten wie Schrittzählern oder ähnlichem. Wie wäre es, wenn wir uns mit dem gleichen Engagement um unsere innere Fitness kümmern würden?
Was meinen wir mit innerer Fitness?
Die meisten von uns haben gelernt, dass unser Körper verschiedene Dinge braucht, um fit zu bleiben: gutes Essen, ausreichend Ruhe und Erholung und regelmäßige Bewegung. All das ist wichtig. Ja! Aber wie steht es mit den negativen Gedanken und Emotionen, mit denen wir unseren Geist und unseren Körper füttern? Diese zu regulieren ist mindestens genauso wichtig für einen gesunden Lebensstil.
Die Wissenschaft hat klar nachgewiesen, dass negative Gedanken und Emotionen Stresshormone im Körper produzieren, die uns meist viel Energie rauben, unsere Leistungsfähigkeit einschränken und klarem Denken im Weg stehen. Unsere gewohnten Stressmuster und regelmäßig erlebte negative Emotionen sind wie eine Art Junk Food – sie rauben uns Gesundheit und Vitalität. Viel zu selten machen wir uns Gedanken darüber, was wir tun können, um auch in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen. Außerdem gehen Wissenschaftler davon aus, dass bis zu 70% unserer persönlichen Energie von unseren Emotionen beeinflusst wird. Unangenehme Emotionen sind wie Energievampire, die uns auslaugen; angenehme Emotionen hingegen sind Energiespender und wirken erneuend und belebend.
Den IST-Zustand bestimmen – per Biofeedback
Wenn wir etwas verändern möchten, dann ist es gut, zunächst den IST-Zustand festzustellen. Wollen wir abnehmen, dann stellen wir uns zunächst auf die Waage, um unser aktuelles Gewicht zu kennen und später auch zu sehen, ob und wie viele Kilos wir verloren haben.
Mit dem emWave oder dem Inner Balance Trainer von HeartMath können wir unseren emotionalen IST-Zustand bestimmen. Wenn wir uns ruhig hinsetzen und dabei unsere Herzratenvariabilität messen, sehen wir auf einen Blick, wie es um unsere innere Ruhe bestellt ist. Denn das Muster der Herzratenvariabilität ist ein Spiegel unseres momentanen emotionalen Erlebens. Aber das ist nur ein Teilaspekt. Inner Balance und emWave sind wie Navigationssysteme auf dem Weg zu innerer Ruhe, Gelassenheit und Lebensfreude. Denn sie zeigen uns, wie gut es uns gelingt, unser emotionales Erleben zu regulieren. Sei es durch Achtsamkeitsübungen, HeartMath-Techniken oder andere Methoden. Ziel dabei ist es, einen Zustand von Herzkohärenz zu erreichen.
Und dann: Herzkohärenz einüben
Das HeartMath Institute erforscht seit über 20 Jahren diesen Zustand der Herzkohärenz und definiert ihn wie folgt: „Ein optimierter Zustand, in dem Herz, Geist und Emotionen geordnet und im Gleichklang sind. Auf Körperebene agieren Immun-, Hormon- und Nervensystem in einem Zustand energetischer Koordination.“ Kohärenz führt zu innerer Ruhe, ist aber keine Methode der Entspannung. Sie ist eine Verhaltensweise, die sich in allen Situationen des Alltagslebens anwenden lässt. Insbesondere auch in schwierigen oder belastenden Situationen. Gerade aus diesem Grund lernen immer mehr Spezialeinheiten von Polizei und Militär aber auch bspw. französische Kampfpiloten HeartMath-Techniken. Um auch unter Druck und in stressvollen Situationen ruhig und aufmerksam zu bleiben und richtige Entscheidungen zu fällen. Niederländische Polizisten sind total begeistert von HeartMath, weil die Übungen einfach und dabei effektiv sind und sie mit dem Biofeedback sofort sehen, ob sie die Übung korrekt ausführen.
Auch wenn wir keiner Elite-Einheit angehören, erleben viele von uns stressreiche und belastende Situationen im Berufs- und Privatleben. Auch wir wollen in diesen Situationen innere Ruhe bewahren und richtig handeln und entscheiden. Dabei hilft uns die Herzkohärenz, weil sie sofort verfügbar und quasi überall und jederzeit anwendbar ist. Und wenn eine Situation uns dann doch stark gefordert hat, ist es gut, direkt im Anschluss eine HeartMath-Technik anzuwenden. Denn diese hilft uns, unnötigen weiteren Energieverlust zu vermeiden. Dies verdeutlicht die folgende Grafik: Ein Polizist wurde in einem Training in eine Szene häuslicher Gewalt geschickt, die von zwei Schauspielern sehr echt gespielt wurde. Die Grafik zeigt die Herzratenvariabilität – also die Variation des Herzrhythmus im Zeitverlauf – des Polizisten, die während des Trainings aufgezeichnet wurde. Wenn Sie die Kurve näher betrachten, was fällt Ihnen auf? Was sehen Sie während der drei Phasen: 1. Vorbereitung (11:29 – 11:42), 2. Szenario selbst (11:42 – 11:48), 3. „Nachglühen“ (11:48 – 11:58)?
Zu Beginn der dargestellten Aufzeichnung, also gegen 11:30, hat der Polizist eine ziemlich regelmäßig auf- und abschwingende Herzratenvariabilitätskurve. Seine durchschnittliche Herzfrequenz liegt bei ca. 80 Schlägen/Minute. Als das Szenario startet, so gegen 11:42, steigt die Herzfrequenz steil an und geht in der Spitze bis 190 Schläge pro Minute. Außerdem werden die Ausschläge heftiger und sehr unregelmäßig. Um 11:48 ist der äußere Spuk vorbei, das Szenario ist beendet. Der Herzschlag beruhigt sich, aber nur bedingt. Die durchschnittliche Herzfrequenz bleibt bei 100 Schlägen/Minute, das Muster ist noch sehr bewegt. Erst nachdem der Polizist eine HeartMath-Technik anwendet, kommt Ruhe in den Körper. Die Herzfrequenz geht auf das Ausgangsniveau zurück, und auch das Muster wird regelmäßiger. Nach dieser stressreichen Phase gelang es dem Polizisten sehr schnell, wieder in einen Zustand der inneren Ruhe umzuschalten. Quasi augenblicklich. Aus anderen Untersuchungen weiß man, dass das erhöhte Niveau der Herzfrequenz bis zu einer Stunde erhalten bleibt. Sie können sich vorstellen, wie viel Energie dann unnötig verbraucht wird. Und nicht nur das. Es werden weiterhin Stresshormone ausgeschüttet, die sich auf Dauer nachteilig auf unsere Gesundheit und unsere Wohlbefinden auswirken.
Es geht insgesamt also nicht darum, stressreiche Situationen zu vermeiden. Vielmehr geht es darum, sich auf Stress, Herausforderungen oder Widrigkeiten vorzubereiten, darauf angemessen zu reagieren und sich davon wieder zu erholen. Genau da ist es, was „Resilienz“ ausmacht. Und die gute Nachricht ist: Sie können lernen, Ihre Resilienzfähigkeit zu verbessern und Energieverluste zu stoppen.
Für Menschen, die sich mit Meditation oder verschiedenen Entspannungstechniken schwertun, ist Biofeedback-gestütztes Herzkohärenztraining eine prima Alternative, da sie sofort eine Rückmeldung bekommen, ob und wie ihre Übungen wirken. Das gibt Zuversicht und wirkt wie ein Turbo auf die Übungsmotivation. Außerdem stellen wir immer wieder fest, dass Menschen dank Biofeedback wieder ein Gefühl und eine Achtsamkeit für ihr körperliches Befinden entwickeln.