Stress ist ansteckend
Denn bereits das Beobachten stressiger Situationen kann eine körperliche Stressantwort auslösen
Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler in einem groß angelegten Kooperationsprojekt zwischen den Abteilungen von Tania Singer am Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften und Clemens Kirschbaum von der Technischen Universität Dresden. Empathischer Stress trat besonders häufig auf, wenn Beobachter in einer Paarbeziehung zu der gestressten Person standen und das Geschehen direkt über eine Glasscheibe verfolgen konnten. Aber auch wenn fremde Personen lediglich auf einem Bildschirm zu sehen waren, versetzte das einige Menschen in Alarmbereitschaft.
In unserer von Stress geprägten Gesellschaft ist dieser empathisch vermittelte Stress ein nicht zu vernachlässigender Faktor für das Gesundheitswesen.
Ob wir es also wollen oder nicht, unser emotionaler Zustand beeinflusst unsere Mitmenschen. Und sind wir mit diesen Menschen persönlich verbunden, noch viel stärker. Insofern tun wir nicht nur uns selbst einen Gefallen, wenn wir lernen, unsere Emotionen zu regulieren. Wir schützen auch unsere Mitmenschen vor diesem hoch ansteckenden emotionalen Virus.
Quellen:
- Artikel auf der Internet-Präsenz des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
- Originalpublikation : Engert, V., Plessow, F., Miller, R., Kirschbaum, C., & Singer, T., Cortisol increase in empathic stress is modulated by social closeness and observation modality, Psychoneuroendocrinology